der Lage mit ihren sehr weit springenden Samen, sehr schnell sehr grosse Bestände zu bilden. Dabei verdrängt es auf diesen Flächen einheimische Pflanzen, welche dringend von unseren Insekten benötigt werden und nur an solchen Standorten überlebensfähig sind. Das drüsige Springkraut macht nur sehr kleine und sehr flache Wurzeln, weswegen Bach- und Flussufer ihre Stabilität verlieren und abgeschwämmt werden können. Das kann gerade in dieser Zeit, in der sich die Starkregen immer mehr häufen, fatale Folgen haben. Die Bekämpfung bzw. Eindämmung dieser Pflanze zieht immense Kostenaufwände nach sich und ist nahezu ein Ding der Unmöglichkeit geworden. In der Schweiz ist die Ausbringung dieser Pflanze gemäss Freisetzungsverordnung verboten.
Ein weiteres Beispiel ist der von vielen Menschen sehr geschätze und viel verkaufte Sommerflieder (Buddleja davidii). Mit seinen vielen auffälligen lilafarbenen Rispen, welche Nektar bilden, zieht er viele Schmetterlinge und Bienen an. Es laben sich aber überwiegend Allerweltsarten an ihm. Er bildet bevorzugt auf Schuttflächen oder eher sandigen Flussufern durch Wildaussaat grosse Bestände. Man geht davon aus, dass pro ausgewachsenen Strauch bis zu 3 Millionen Samen gebildet werden können. Durch diese dichten Bestände nimmt er sehr vielen essentiellen Raupenfutter-Pflanzen, welche allein an diesen Standorten vorkommen, dass Licht. Die Schmetterlinge verschwinden mit den Pflanzen immer mehr. So wirkt sich der Sommerflieder näher betrachtet negativ auf unser Oekosystem aus und seine angepriesene "Schmetterlingsfreundlichkeit" ist ein Druckschluss. Laut Freisetzungsverordnung müssen alle Blütenstände restlos vor dem Aussamen im Kehrricht entsorgt werden. Diese Kosten oder Mühen werden oftmals gescheut, weswegen er zum Teil immer noch im Grünschnitt landet oder verbotenerweise direkt im Wald entsorgt wird. Mit dem immergünen und immer häufiger verwendeten Kirschlorbeer (Prunus laurocerasus) verhält es sich ähnlich. Seine Kirschen werden bevorzugt von Amseln verspeist, welche den Samen durch ihre Ausscheidungen immer mehr und auch über weite Strecken aussäen. In unseren Wäldern und Hecken keimen immer mehr dieser invasiven Sträucher und lassen sich nur schwerlich bekämpfen. Oftmals ist es schwierig, die noch sehr jungen Keimlinge zu entdecken, welche sich im Gegensatz zu den älteren Exemplaren noch einfach entfernen lassen würden. Die schon älteren Exemplare haben meistens ein schon sehr starkes Wurzelwerk, welches nur schwerlich oder nur mit schwerem Gerät restlos entfernt werden kann. Der Kirschlorbeer neigt dazu, auch noch nach mehreren Jahren aus noch so kleinen Wurzelstücken auszutreiben. Ein weiteres Problem, welches auch hier zur starken Ausbreitung beiträgt, ist die verbotene Wildentsorgung im Wald. Auch hier ist es oftmals die Bequemlichkeit oder der Entsorgungspreis welcher zu solchen Taten verlockt. Gerade bei diesem immergrünen Strauch ist die Problematik, dass er dem Waldboden ganzjährig das Licht entzieht und somit den natürlichen Bodenwuchs vollständig unterdrückt.
Es gibt noch eine lange Liste weiterer invasiver Neophythen. Informative Links hierzu befinden sich in der Linksammlung.